Hormonkosmetik bei Haarausfall

Im Rahmen einer sorgfältigen Anamnese und unter Berücksichtigung des erhobenen Hormonstatus kann bei bestimmten Formen des Haarausfalls eine individuell verordnete Hormonkosmetik sinnvoll sein. Dabei handelt es sich um äußerlich anzuwendende Präparate, die hormonähnliche Wirkstoffe enthalten und gezielt an den Haarfollikeln wirken.

Besonders bei der androgenetischen Alopezie – der hormonell-erblich bedingten Form des Haarausfalls – können solche Präparate eine Rolle spielen. Die Haarwurzeln reagieren hier empfindlich auf männliche Hormone (Androgene), was zu einer schrittweisen Miniaturisierung der Haare führt. Hormonhaltige oder hormonmodulierende Kosmetika zielen darauf ab, diesen Prozess zu bremsen und das Haarwachstum zu stabilisieren.

Ein entscheidender Vorteil liegt in der lokalen Anwendung: Die Wirkstoffe werden direkt auf die Kopfhaut aufgetragen und entfalten ihre Wirkung unmittelbar am Ort des Geschehens. Dadurch lassen sich systemische Nebenwirkungen, wie sie bei einer innerlichen Einnahme hormoneller Medikamente auftreten könnten, deutlich reduzieren.

Hormonkosmetika sind in der Regel als ergänzende Option zu verstehen. Sie können insbesondere bei beginnendem Haarausfall oder in Kombination mit anderen Therapieansätzen eingesetzt werden. Die wissenschaftliche Datenlage zeigt positive Tendenzen, ist jedoch nicht in allen Bereichen abschließend gesichert.

Wichtig bleibt: Eine Hormonkosmetik sollte stets im Rahmen einer ärztlichen Betreuung und nach exakter Diagnostik eingesetzt werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Behandlung individuell angepasst ist und die bestmögliche Wirkung für die Patientin erzielt wird.

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